Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Aschaffenburger Loge stiftet Gedenkstein

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Gedenkstein Einl. Stadt AB

Bürger, Komponist, Freimaurer: Die Aschaffenburger Loge ehrt zu ihrem 50. Jubiläum Johann Friedrich Hugo von Dahlberg, genannt “Fritz”, mit einem Gedenkstein.

Der Bruder des letzten Mainzer Kurfürsten war Freimaurer in einer örtlichen Loge und ein bedeutender Komponist, der die letzten Lebensjahre in der Stadt am Main verbrachte. Am 16. Februar wird die Meisterklasse der Steimmetzschule ihre Entwürfe für den Gedenkstein öffentlich vorstellen. Die Meinung des Publikums fließt in die Entscheidung mit ein.

Die städtischen Kulturtage 2017 stehen unter dem Motto „Aufbruch“. Im Sommer werden daher viele Veranstaltungen unter anderem an den Anfang des 19. Jahrhunderts erinnern. Damals erlebte Aschaffenburg unter dem letzten Mainzer Kurfürsten Karl Theodor von Dalberg seine Blüte als Residenzstadt sowie den Übergang in eine neue Epoche.

Die Saat für diesen Aufbruch in die Moderne war bereits in den Jahrzehnten und Jahrhunderten zuvor ausgebracht worden – unter anderem vom Bund der Freimaurer, dem auch Fürstbischof Karl Theodor sowie sein jüngerer Bruder Johann Friedrich Hugo, genannt „Fritz“, angehörten. „2017 jährt sich der Gründungstag der Freimaurerei in England zum 300. Mal. Zudem feiert die Aschaffenburger Freimaurer-Loge „Post Nubila Phoebus“ (PNP) in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum“, sagt Daniel Schleusener, der dem Verein aktuell vorsteht.

Anlässlich des doppelten Jubiläums wollen die hiesigen Freimaurer die Öffentlichkeit im Lauf des Jahres mit mehreren Veranstaltungen über sich und die Freimaurerei informieren. Zudem wird die Loge, deren lateinischer Name mit „Nach dem Dunkel das Licht“ übersetzt werden kann, der Stadt Aschaffenburg ein Denkmal für Fritz von Dalberg stiften. Der Gedenkstein soll im Juli auf der Grünbrücke an der Großmutterwiese eingeweiht werden

Der jüngere Dalberg war ein bekannter Komponist und Schriftsteller, zudem war er Mitglied einer Aschaffenburger Freimaurer-Loge und mit den Dichterfürsten Goethe und Herder, beides selbst Freimaurer, befreundet. Das Main-Echo hatte 2012 über den 200. Todestag des jüngeren Dalbergs berichtet, der im Schatten seines fürstbischöflichen Bruders stand. „Wir freuen uns, einen so bekannten, ja berühmten Bürger der Stadt Aschaffenburg bei uns als Mitglied gehabt zu haben“, sagt Schleusener. Die Loge „Carl Eugen Napoleon zur festen Vereinigung“, der Fritz von Dalberg angehörte, ist 1812 auf Geheiß Napoleons geschlossen wurden, da der Franzose wegen der Einwohnerzahl nur eine Loge in der Stadt wollte.

Der Gedenkstein für Fritz von Dalberg wird von der Steinmetzschule Aschaffenburg entworfen und gefertigt. Am Donnerstag, 16. Februar, wird die Meisterklasse 2016-17 ihre Entwürfe für das Denkmal vorstellen. Vorgabe für die Arbeiten war das noch immer aktuelle Lebensmotto Fritz von Dalbergs: „Ich muss selbst bewegt seyn, andere zu rühren“. Die Werkstattschau ist für alle Interessierten zugänglich und beginnt um 19 Uhr in der Steinmetzschule Aschaffenburg (Schlossgasse 27). Die Besucher erfahren mehr über die Biographie Dalbergs, die Hintergründe für die Stiftung des Denkmals sowie über den Prozess, wie aus einer Idee ein Denkmal entsteht. Und das Publikum ist aufgefordert, über die Entwürfe mit abzustimmen.