Eine Vision für eine harmonische Welt
In einer Zeit, in der Polarisierung und Intoleranz wie dunkle Schatten auf unserer Gesellschaft lasten, erhebt die Freimaurerei die Toleranz zum strahlenden Leuchtfeuer der Hoffnung. Toleranz ist mehr als bloße Akzeptanz; sie ist ein tiefes Verständnis und der Respekt vor der Vielfalt, die das menschliche Dasein so reich macht. Sie öffnet die Tore zu einem friedlichen Miteinander in einer pluralistischen Welt, einem sicheren Hafen, in dem verschiedene Ansichten im Dialog und gegenseitigem Respekt aufeinandertreffen.
Diese Kultur des Dialogs und Verständnisses ist essenziell für den gesellschaftlichen Frieden, die menschliche Harmonie und die Freiheit, die es jedem ermöglicht, seine Talente und Fähigkeiten voll zu entfalten – wie ein Baum, der seine Äste in alle Richtungen streckt. Doch diese Freiheit ist nicht grenzenlos; sie endet dort, wo die Freiheit anderer beeinträchtigt wird. In dieser Begrenzung spiegelt sich das Prinzip der Verantwortung, das untrennbar mit der Freiheit verbunden ist. Wahre Freiheit kann nur in einem Kontext gegenseitigen Respekts und Verständnisses gedeihen, wie ein Fluss, der in seinem Bett frei fließt.
Ein weiterer Pfeiler dieses Fundaments ist Humanität und Gleichheit. Sie erkennt an, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Hautfarbe, ihrem Glauben oder ihrer Herkunft, denselben Wert und dieselben Rechte besitzen. Diese Idee, die in der Aufklärung ihre Blütezeit erlebte, ist heute aktueller denn je. Die Freimaurerloge, in der Menschen verschiedenster Hintergründe als Brüder zusammenkommen, ist ein lebendiges Beispiel für die Umsetzung dieses Prinzips. In der Loge zählt nicht, was jemand besitzt oder welchen Rang er in der Gesellschaft einnimmt, sondern allein der Charakter und die Bestrebungen des Einzelnen. Hier wird Gleichheit gelebt.
Das Streben nach Menschlichkeit und Wohlwollen bildet das Herzstück menschlicher Werte. Es fordert uns auf, nicht nur an uns selbst, sondern auch an das Wohl anderer zu denken. Humanität bedeutet, Mitgefühl zu zeigen, Not zu lindern und zur Verbesserung der Gesellschaft beizutragen. Dieses Streben ermutigt jeden Einzelnen, durch wohltätige Taten und gemeinnütziges Engagement einen positiven Unterschied in der Welt zu machen. Diese Menschlichkeit ist wie ein Licht, das in der Dunkelheit leuchtet und den Weg zu einer besseren Welt weist.
Die Ideale der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität, die in der Freimaurerei gepflegt und gelebt werden, bieten eine kraftvolle Vision für eine bessere Welt. In einer Zeit, die oft von Spaltung und Konflikten geprägt ist, sind diese Werte eine dringend benötigte Erinnerung an die Grundwerte, die uns als Menschheit vereinen können. Indem wir diese Ideale in unserem eigenen Leben und Handeln verwirklichen, können wir zu einer gerechteren und humaneren Welt beitragen. Möge das Fundament des menschlichen Geistes, gestützt durch diese zeitlosen Prinzipien, uns zu einer harmonischeren und verständnisvolleren Gesellschaft führen, in der die Flamme der Menschlichkeit nie erlischt.
Ein Beitrag von Holger Post
Eine für sehr gute Einleitung zu einem umfassenden Thema. Insbesondere der Hinweis, dass auch die Toleranz Grenzen hat und Freiheit mit Verantwortung einhergeht, empfinde ich als hilfreich und wichtig. Deinen Text werde ich als Grundlage nehmen um die hier aufgeworfenen Hinweise im brüderlichen Gespräch zu vertiefen.
Herzlichen Dank
Liebe Brr.,
da wird viel geschrieben. Da wird Toleranz und Akzeptans nicht richtig interpretiert. Seit meiner technischen Lehrzeit von 1952 ist mir der Begriff “Toleranz” sehr gut bekannt. In meinem Leben musste ich oft tolerieren, was ich nicht akzeptieren konnte. In diesem Zusammenhang würde mich als Ergänzung zu diesem Beitrag eine Definition im Zusammenhang mit den beiden Begriffen intereesieren.
Übrigens in einem Vortrag von Dr. Schmidt-Salomon in der Zeitschrift “Am Rauhen Stein” Heft 1/2029: “Die Grenzen der Toleranz” wird das sehr anschaulich beschrieben.