Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Ausstellung Karikaturen in Hamburg

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Mit rund 400 anwesenden Gästen wurde am 20. September die Ausstellung “Die Freimaurerei im Spiegel der Karikatur” eröffnet. Die große Zahl der Gäste spiegelt das große Interesse wider; das mag der Renaissance der Karikatur, dem wiederentdeckten Spaß an der Satire oder der neuen Öffentlichkeit der Freimaurer geschuldet sein.

Dr. Jens Peter Breitengroß, Vizepräses der Handelskammer Hamburg, begrüßte die Gäste und gab eine Einführung in die Freimaurerei, besonders das traditionsreiche Verhältnis der Stadt Hamburg zu den hamburgischen Logen und um die Stadt verdienten Freimaurern. Er versäumte nicht, auf die Ausstellung über Hamburger Freimaurer(ei) im Rathaus hinzuweisen, die parallel zur Karikaturenausstellung stattfindet.

Michael Rother, Vorstandsmitglied des “Wilhelm Busch — Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst” und Kurator der Ausstellung sprach in launigen Worten über die Seiten der Freimaurerei, die sich belächeln lassen und immer wieder einmal im Fokus bissiger bis freundlicher Satire standen. Er berichtete über die Vorgeschichte der Ausstellung, begrüßte in diesen Zusammenhang einige der anwesenden Künstler und bedankte sich sehr dafür, dass so viele bekannte und weniger bekannte Zeichnerinnen und Zeichner dem Aufruf nachgekommen sind, Arbeiten zum Thema zu liefern. 120 Werke konnten ausgestellt werden, 140 finden sich im Ausstellungskatalog.

Anspruch, Karikatur von Carlos Urban
Kann er dem Gegenwind standhalten? Karikatur von Carlos Urban

[sws_pullquote_right] Eine Gesellschaft, die über sich selbst lachen kann, darf man getrost ernst nehmen. [/sws_pullquote_right]

Es ist verständlich, dass die bekannten Vertreter der Zunft bei der Laudatio im Vordergrund standen. Schade jedoch, dass die verschiedenen freimaurerischen Zeichner nicht genannt wurden, die als “Insider” mit ihren Beiträgen naturgemäß einen besonderen Einblick geben. Eine Gruppierung wie die Freimaurer, hat für die Öfffentlichkeit durch ihre Verschwiegenheit, nicht immer nachvollziehbaren Ziele und Handlungen, durch unbekannte und geheimnisvolle Rituale schon immer reichlich Unterhaltungsstoff geliefert. Insbesondere die Brüche zwischen dem eigenen Anspruch und der Realität, das grandiose Scheitern einiger Mitglieder in falsch verstandener Theatralik der zeremoniellen Handlungen, aber auch Eitelkeiten, Bruderzwist und mangelnde Selbstdisziplin kommen bei den Freimaurern vor. Die Widersprüche einer selbsternannten “ehrenwerten Gesellschaft” sind eine geradezu zwangsläufige Projektionsfläche für Spott und Schadenfreude.

Die Freimaurer tun gut daran, über den Humor ihre Inhalte zu transportieren. Aber ebenso schadet es nicht, die Zeichner als halbwegs unbequeme Mahner anzusehen und eigenes Handeln zu reflektieren. Die ausgestellten Werke geben Freimaureren und solchen, die es werden wollen oder auch nicht, gleichermaßen Gelegenheit, sich an die eigene Nase zu fassen.

Katalog zur Ausstellung Freimaurerei im Spiegel der KarikaturDie Ausstellung befindet sich in der Handelskammer Hamburg am Adolphsplatz 1 und ist geöffnet bis zum 2. November, montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags 9 bis 16 Uhr. An den Montagen und Donnerstagen steht den Besuchern ein Ansprechpartner der Freimaurer für Fragen zur Verfügung. Bei einigen Arbeiten ist dies notwendig, da sie sich mit sehr spezifischen Besonderheiten der Freimaurerei auseinandersetzen.

Der Ausstellungskatalog kann zum Preis von 10 € unter der ISBN-Nummer ISBN 978-3-939611-84-4 in jeder Buchhandlung oder direkt beim SALIER-Verlag in Leipzig bestellt werden.