Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Klaus-Jürgen Grün referierte in Kempten

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Klaus-Jürgen Grün (links) und der Vorsitzende der Loge, Dr. Jürgen Rogalla
Klaus-Jürgen Grün (links) und der Vorsitzende der Loge, Dr. Jürgen Rogalla

Was sind die Freimaurer? Ein „symbolischer Bund“, sagt Klaus-Jürgen Grün. Der Philosoph und Freimaurer referierte am Freitag, 28. April 2017 als Gastredner der Kemptener Freimaurerloge „Zum hohen Licht“ im Kemptener Kornhaus vor einer großen interessierten Öffentlichkeit.

Er ist einer der profiliertesten deutschen Freimaurer: Klaus-Jürgen Grün. Bis 2016 stand er der freimaurerischen Forschungsloge Quatuor Coronati vor. Mit meinungsstarken Beiträgen tritt er für eine konsequent humanitäre Freimaurerei in der Nachfolge der Aufklärung ein.

Die Freimaurerei mit ihrer 300jährigen Tradition versteht sich als ein ethischer Bund freier Menschen mit der Überzeugung, dass die ständige Arbeit an sich selbst zu einem menschlicheren Verhalten führt.

Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz sowie Humanität und entstammen dem Zeitalter der Aufklärung. Der Vortrag beleuchtete die Anfänge der Aufklärung und versuchte zu zeigen, dass Aufklärung ein Prozess ist, in dem frühere Vorstellungen unglaubhaft werden und neue – vor allem mathematisch-mechanische, aber auch morphologische (Goethe) – an deren Stelle gesetzt werden. So hören die aufgeklärten Menschen auf, Wunder als eine Ursache von Ereignissen zu sehen. Ebenso fällt der Unterschied zwischen Natürlichem und Übernatürlichem weg. Es bildet sich eine für die Aufklärung spezifische Religionsphilosophie, der Deismus, heraus.

Grün entwickelte seine Gedanken ausgehend von der Praxis der Aufklärung, die Wahrheit alter Dogmen in Metaphern zu beschreiben. Insbesondere das religiöse Bewusstsein habe sich im 18. Jahrhundert gegen die Auslegung von Glaubensinhalten in bloßen Metaphern gesperrt, sagte Grün in seinem Vortrag.

Der Vortrag versuchte diese Philosophiegeschichte am Beispiel der Anfänge der Freimaurerei verständlich nachzuzeichnen. Im Anschluss stellten sich der Meister vom Stuhl, Dr. Jürgen Rogalla, und der Referent den Fragen der interessierten Zuhörer.

Die Veranstaltungen zur 300-Jahr-Feier setzt die Loge „Zum hohen Licht“ mit der Ausstellung zur Freimaurerei im Kornhaus in Kempten und am Freitag, den 19. Mai 2017 um 19 Uhr mit einem Vortrag im kleinen Kornhaussaal von Prof. Dr. Hans Hermann Hoehmann, Redner der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland, zum Thema „Wertewandel; welche Antwort hat die Freimaurerei?“ fort.