Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Logenabende in Zeiten von Corona (Update)

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Foto: tashatuvango / Adobe Stock

Immer mehr Logen versuchen, dem derzeitigen Versammlungsverbot mit Videokonferenzen zu begegnen. Die Frage ist jedoch, welche Lösung dafür die richtige ist.

Keine Angst, Sie haben sich nicht versehentlich auf die Internetseite einer Computerzeitschrift verirrt. Hier geht es nach wie vor um Freimaurerei. Das Versammlungsverbot bereitet den Logen einiges Kopfzerbrechen und immer mehr versuchen sich an Videochats und Onlinekonferenzen. Und nicht wenige können dem Positives abgewinnen. Zweifellos kann eine Videokonferenz die persönliche Begegnung, den Bruderabend oder Gästeabend, nicht ersetzen. Aber es ist ein brauchbarer und kurzweiliger Behelf. Wenn man denn nur wüsste, welche technische Lösung man einsetzen soll.

Die einsetzenden Mechanismen sind sicher die gleichen wie in anderen Vereinen, die auf die elektronische Kommunikation ausweichen: Jemand kennt aus seinem beruflichen oder privaten Alltag irgendeine Lösung, die dann den anderen Mitgliedern als genau die richtige Lösung angedient wird. Problematisch wird es, wenn ein oder zwei andere Mitglieder andere Lösungen kennen und bevorzugen.

So einfach ist es aber nicht und jede Loge ist gut beraten, zunächst einmal die Ziele festzulegen. Nicht immer muss es nur darum gehen, ein paar Wochen oder Monate zu überbrücken. Wenn man sich schon mit einer anderen Form der Kommunikation beschäftigen muss, kann und wird man erkennen, dass in einer neuen Technik auch Chancen liegen. Die Entscheidung hat also durchaus langfristigen Charakter.

Dieser Beitrag soll eine Entscheidungshilfe sein. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; es wird für eine gewisse Zeit ein lebender Beitrag sein, der weiter ausgearbeitet und aktualisiert wird und dabei von den Erfahrungen profitiert, die andere dem Autor übermitteln. Updates werden über den Newsletter veröffentlicht.

Über welchen Zeitraum sprechen wir eigentlich?

Schwer zu sagen. Zunächst können wir von einem Verbot von Zusammenkünften bis Mitte Juni rechnen. Auch wenn nach Ostern die Lage neu bewertet werden soll, kann man davon ausgehen, dass es Veränderungen zunächst einmal zur Aufrechterhaltung der Wirtschaft, der öffentlichen Ordnung und der Versorgung geben wird. Zusammenkünfte in den meisten Vereinen dürften zunächst einmal nachrangig behandelt werden. Bedenken wir, dass die Logen ab Anfang Juli in die Sommerpause gehen, dürften Zusammenkünfte frühestens für September zu erwarten sein.

Gibt es eine klare Empfehlung für Logen?

Nein, natürlich nicht. Jede Loge hat andere Voraussetzungen und Gewohnheiten. Keine Loge muss sich verpflichtet fühlen, alle ihre Brüder wöchentlich vor dem Bildschirm zu versammeln. Es wird Bruderschaften geben, denen die Zwangspause entgegen kommt, weil sie selbst genug mit der Bewältigung des fordernden Alltages in dieser besonderen Zeit haben. Andere halten den Kontakt über E-Mail, telefonisch, über Messengerdienste wie WhatsApp, Signal, Telegram, Threema oder wie sie alle heißen mögen. Und es soll sogar Menschen geben, die noch Briefe oder Karten schreiben.

Wenn Logen nur einen kurzen Zeitraum überbrücken wollen und Chats nicht als neues Medium fest in ihre Kommunikationsstrategie einbauen wollen, kann man die erstbeste Lösung verwenden, die sich gerade anbietet. Alle anderen sollten sich jedoch vertieft mit dem Angebot beschäftigen. Erst nach einem Zielfindungsprozess ist es möglich, überhaupt die Anforderungen zu präzisieren: Möglicherweise benötigt man nicht einmal eine Videokonferenz, sondern lediglich ein Chatsystem, Diskussionsforen, Telefonkonferenz oder eine Schulungssoftware. Vielleicht benötigt man etwas für die gesamte Loge oder nur für Beamtenrat und Vorstand. Oder doch alles zusammen.

Persönliche Empfehlungen

Einige persönliche Empfehlungen möchte ich aber doch abgeben, sortiert nach Wichtigkeit – jedenfalls nach meiner Einschätzung. Nicht immer wird man alle empfohlenen Punkte einhalten können, dann muss abgewogen werden (für weitere Erläuterungen bitte auf den Titel klicken).

Die Teilnehmer haben extrem unterschiedliche Nutzungserfahrungen. Während einige beinahe täglich mit einer Konferenzsoftware umgehen, manche sogar mit mehreren, sind andere froh, wenn sie ihren Computer halbwegs im Griff haben. Um die Zugangsschwelle besonders niedrig zu halten und keinen Bruder technisch abzuhängen, sollte man eher auf Funktionen verzichten und den Fokus auf eine einfache Bedienung und Installation legen.

Ich würde einen Anbieter vorziehen, wenn mir sowohl die Seite als auch die Software ausreichend transparent erscheinen und ich das Gefühl habe, gut informiert zu sein. Wer seinen Standort verschleiert und schwammige Aussagen zur Verwendung der Daten trifft, schafft nicht genügend Vertrauen.

Zwar halten sich offenbar alle Anbieter mehr oder weniger an die Datenschutzgrundverordnung, aber nicht immer ist das ganz klar. Nicht jeder Meister vom Stuhl oder Sekretär wird Englisch, Französisch, Polnisch oder Slowakisch (bezogen auf die hier vorgestellten Anbieter) verhandlungssicher beherrschen. Mit einem deutschen Anbieter oder ersatzweise einer Niederlassung in Deutschland ist das einfacher; sowohl Vertragsfragen, evtl.Vereinbarung über Auftragsdatenverarbeitung und selbst Supportanfragen sind deutlich leichter zu lösen.

Die für brauchbare Konferenzen notwendige Version wird die Loge sicherlich Geld kosten, das ist auch völlig in Ordnung. Ohnedem ist eine gute Leistung nicht zu finanzieren. Manche Anbieter haben aber für den privaten Bedarf kostenlose Versionen, meistens mit einer Einschränkung der Teilnehmeranzahl (beispielsweise Fünf) und mit etwas weniger Funktionen, was aber für die private Nutzung keine besondere Rolle spielt. Logen leben auch von der Kommunikation in kleineren Kreisen, zudem gibt es häufig Arbeitsgruppen, Komitees, Ausschüsse. Es ist also sinnvoll, dass diese Brüder ein gewohntes Werkzeug auch für ihre Konferenzen im kleinen Kreise nutzen können.

Die beste Lösung nützt nichts, wenn sie nicht mehrheitlich akzeptiert wird. Vor einer Entscheidung steht daher die Prüfung, wie die große Mehrheit eine angebotene Lösung akzeptieren wird.

Insbesondere die Installation und der Einstieg sind für etliche Brüder eine Hürde. Mit dem Lebensalter hat das meiner Erfahrung nach übrigens weniger zu tun, sondern mit Offenheit und Gewohnheit. Hilfreich wäre eine interne oder externe Person, die beispielsweise unter Nutzung von Fernwartungsprogrammen wie Teamviewer oder Anydesk (beide für Privatanwender kostenlos) die Installation und erste Schritte begleiten und auch bei späteren Problemen unterstützen können – im Idealfall sogar während einer Konferenz.

Chancen sehen

  • Derzeit beschäftigen sich die meisten Logen nur aus einer gewissen Notwendigkeit mit dem Medium der Videokonferenz. Bei näherer Betrachtung bietet die Technik jedoch eine Reihe von Möglichkeiten, die man fest in die Organisation, Kommunikation und Meinungsfindungsprozesse einer Loge einbinden kann. Auch wenn der Schwerpunkt der brüderlichen Begegnung gewidmet sein sollte, so gibt es alte Probleme, die man auf diese Weise lösen könnte und neue Probleme, die die Logen vor Herausforderungen stellen.
  • Ältere Brüder, die die Loge nicht mehr oder nur selten benutzen, können wieder besser Kontakt halten. Eine Loge berichtete mir davon, dass ältere Brüder einen Alterssitz weitab der Mutterloge haben und auf diese Weise in gewisser Weise am Logenleben teilhaben können.
  • In vielen Logen gibt es Brüder, die beruflich sehr eingespannt oder viel unterwegs sind und nicht regelmäßig an den Treffen teilnehmen können. Auch diese Brüder lassen sich besser einbinden.
  • Vorstand oder Beamtenrat können ihre Arbeit deutlich erleichtern und unkompliziert Besprechungen einrichten.
  • Es sind ergänzende Gästeabende möglich, die gerade für noch unentschlossene Interessenten ein guter Weg sein könnten, die Freimaurerei und die Logen kennenzulernen, um sich danach für oder gegen reguläre Gästeabende zu entscheiden.
  • Selbst öffentliche Veranstaltungen, Vorträge sind auf diese Weise möglich und erweitern die Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit.
  • Lehrlings- und Gesellenunterricht könnten auf diese Weise in Kooperation verschiedener Logen oder auf Distriktebene angeboten und qualifizierter durchgeführt werden.

Dabei ist festzuhalten, dass die technischen Möglichkeiten keinesfalls die gewohnte Zusammenkunft in den Logenräumen ersetzen sollen noch können. Sie bietet aber ergänzende Möglichkeiten, die die Bruderschaft einer Loge noch mehr zusammenbringen kann und zudem ganz neue Perspektiven bieten kann. Das zeigt aber auch, das zunächst einmal Ziele bestimmt werden müssen bevor eine Software-Entscheidung getroffen werden kann.

Auf ein Wort: Datenschutz.

Neben den inhaltlichen Besonderheiten unterscheiden sich die verschiedenen Anbieter deutlich in Fragen des Datenschutzes. Dies kann allerdings nicht Bestandteil des Artikels sein, auch wenn der Autor sich zurzeit zum Datenschutzbeauftragten weiterbildet. Dazu müsste man allerdings in die Tiefen der Nutzungsbestimmungen der zahlreichen Anbieter eintauchen. Im Rahmen dieses Beitrages ist das nicht zuleisten.

Gleichzeitig empfehle ich bzgl. des Datenschutzes das richtige Verhältnis zwischen berechtigter Skepsis und Hysterie zu beachten. Nicht hinter jedem Anbieter verstecken sich Geheimdienste oder obskure Hacker. Sie wären vermutlich sehr schnell ermüdet vom fruchtlosen Mitschneiden von Logenchats. Wichtiger ist, was mit den persönlichen Daten der Benutzer geschieht – werden sie weitergeleitet, statitsisch genutzt, werden Profile analysiert und die derart für Marketingzwecke aufgewerteten Mailadressen verkauft? Die bereits eingesehenen Geschäftsbedingungen sind zu diesen Themen gelegentlich schwammig bis nebulös.

Übersicht von Anbietern

Die folgende Übersicht listet Anbieter von Konferenz- oder Schulungsplattformen auf. Sofern vorhanden, findet sich darunter ein Erfahrungsbericht. Diese Liste wird nach Bedarf und Erfahrung ausgebaut. Bei fast allen Anbietern wurde ein Text zur Datenzuschutzgrundverordnung gefunden, oftmals aber eher versteckt in den Menüleisten am Fuß der Seite unter DSGVO bzw. GDPR. Der Firmensitz muss in den meisten Fällen auf der Website mühsam gesucht werden und ist auch nicht immer mit völliger Sicherheit zu identifizieren. Angaben zu den Serverstandorten fehlen in der Regel völlig. Hier wäre von allen Anbietern mehr Transparenz als vertrauensbildende Maßnahme zu wünschen.

In die Liste wurden nur Anbieter mit deutschsprachiger Website aufgenommen.

Alfaview

Deutschland

Das Produkt konnte im Kurztest nicht überzeugen. Schon kurz nach der Anmeldung gab es die erste Fehlermeldung. Zur Benutzung muss, wie bei den meisten Systemen, eine Software heruntergeladen und installiert werden. Dazu wird jedoch nicht explizit aufgefordert. Versucht man einen Raum zu betreten, gibt es eine Fehlermeldung des Browsers, die von der Anbieterseite nicht abgefangen wird. Dieser Fehler löst sich nach der Installation der benötigten Software auf, für Laien ist der gesamte Start damit umständlich, verwirrend und nicht unbedingt vertrauenerweckend.

Funktionell gibt es auch noch Nachholbedarf. So ist der Chat nur in der Gruppe möglich, es gibt keine Bildschirmfreigabe, sondern nur ein Whiteboard zum gemeinsamen Skizzieren, wobei allerdings seltsame Effekte mit dem Mauszeiger auftauchen.

Positiv ist zu bemerken, dass die kostenlose Version für die meisten Logen ausreichen dürfte und es neben der Client-Software für Windows, Mac und iPhone auch eine Linux-Version gibt. Eine Android-Version ist angekündigt.

Amazon Chime

USA

Blizz

Deutschland

Blizz ist eine Videochatsoftware, die schon seit etlichen Jahren als Bestandteil des Fernwartungsprogramm TEAMVIEWER existiert und als eigenes Produkt herausgelöst wurde. Diese Herkunft ist ein wahrer Türöffner, denn bei vielen Anwendern genießt Teamviewer einen guten Ruf und ist bekannt. Man muss also keine große Überzeugungsarbeit leisten, wenn man Menschen zu einer Konferenz mit Blizz / Teamviewer einladen möchte.

Aber auch sonst kann sich Blizz sehen lassen. Der Funktionsumfang ist zwar hier und das etwas weniger umfangreich als bei Mitbewerbern. Da es sich nicht um elementare Funktionen handelt, ist das zu verschmerzen. Dafür ist das Programm sehr einfach zu bedienen. Gerade in Konferenzen muss man sich sehr konzentrieren, das gilt besonders für den Moderator bzw. Gastgeber. Man ist froh, wenn die Bedienung auch in Stresssituationen einfach und überschaubar ist. Allerdings könnte beim begleitenden Textchat nachgebessert werden. Der ist ausschließlich als Gruppenchat für alle sichtbar. Andere Programme bieten zusätzlich die Möglichkeit, schriftliche Informationen im Hintergrund an die einzelnen Teilnehmer zu senden.

Die Bild- und Tonqualität war bei mehreren Tests ausgezeichnet, die Benutzerführung für Gastgeber und Gäste vermittelt immer das Gefühl, das Programm im Griff zu haben und nicht umgekehrt. Der Datenverkehr ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt und dass der Firmensitz in Deutschland ist, gibt ein gutes Gefühl. Blizz scheint die Systemressourcen des Computers stark zu nutzen.

Blizz gibt es für Windows, Mac, Android und iPhone. Es gibt eine kostenlose Version für bis zu fünf Teilnehmer, danach starten die Pakete bei etwas über 7 € und gehen bis zu knapp 23 € pro Monat incl. MwSt. bei jährlicher Zahlungsweise.

Aktuell konnten wir bei Tests gelegentlich technische Probleme mit der Bildqualität und der Bandbreite festellen.

Business Hangouts

USA

BlueJeans

USA

ClickMeeting

Polen

Eyeson

Österreich

freimaurer3x3

Deutschland

Auf der Basis der Open-Source-Lösung “Jitsi”hat ein Mannheimer Bruder eine eigene Lösung für Videochat speziell für Freimaurer eingerichtet. Wie von Jitsi gewohnt ist die Bedienung sehr einfach, die Chats sind allerdings nur transportverschlüsselt, nicht auf dem Server. Es ist also eine Vertrauensbasis notwendig. Lt. Bericht der Seite Golem arbeiten die Jitsi-Entwickler gemeinsam mit Chrome an einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das macht die Übertragung sicherer, man ist aber an den Chrome-Browser von Google gebunden. Interessierte Brüder finden im Impressum der Website die Kontaktdaten des Anbieters, um anstehende Fragen direkt zu klären.

GoToMeeting

USA

GoToMeeting ist eine sehr einfach zu bedienende Konferenzsoftware, die gleichwohl einige interessante Möglichkeiten bietet. Die Installation der Software ist einfach und auch für Laien möglich. Der Prozess ist ähnlich wie bei etlichen anderen Systemen auch. Beim Login werden Mikrofon und Kamera getestet, man sieht sein Vorschaubild und kann ggf. die Kamera positionieren. Auftretende Probleme werden dokumentiert und den Benutzer durch einen Lösungsprozess geleitet, beispielsweise kann jederzeit ein “Soundcheck” aufgerufen werden. Überhaupt bietet GoToMeeting immer einen guten Überblick über die aktuelle Situation.

Anlegen lassen sich Ad-hoc-Meetings, geplante Konferenzen mit Termin sowie sogenannte Räume mit einer festen Zugangsnummer. Die Kommunikation lässt sich durch einen Textchat erweitern, bei dem auch einzelne Anwender gezielt und privat angesprochen werden können. Die Teilnehmer bekommen einen Hinweis, wenn aus diesem Chat Mitteilungen vorliegen.

Der Leiter, hier “Sprecher” genannt, hat etliche Einstellungsmöglichkeiten. So kann er entscheiden, ob Teilnehmer chatten, die Teilnehmerliste einsehen oder die Kamera einschalten dürfen. Die verschiedenen Funktionen erfordern für den Leiter natürlich eine eingehende Beschäftigung mit den Möglichkeiten, um die Konferenz leiten und verfolgen zu können. Das gilt besonders für die Bildschirmübertragung. Die beginnt zunäcjhst erfreulich übersichtlich: Hat der Leiter verschiedene Fenster geöffnet oder Monitore angeschlossen, bekommt er zunächst eine Übersicht der verfügbaren Freigaben. Dann aber wird der Gastgeberbildschirm etwas unübersichtlich, daran muss man sich als Initiator erst gewöhnen. Dafür gibt es hilfreiche Funktionen wie einen Laserpointer und verschiedene Möglichkeiten zum Zeichnen und Markieren. Sitzungen lassen sich vom Moderator bei Bedarf mitschneiden, die Teilnehmer bekommen dazu eine Textmeldung auf ihren Geräten.

Das Arbeiten geht flüssig, sowohl auf dem Desktop als auch Mobilgeräten. Die Bild- und Audioqualität ist ausgesprochen gut, selbst bei Teilnehmern mit Mobiltelefonen und weniger üppiger Funkleistung. Interessant ist auch der sogenannte “Pendlermodus”, der auf Mobilgeräten bis zu 90% Datendurchsatz sparen soll. Erwähnt werden sollte für die Logen mit hohen Ansprüchen, dass es vom gleichen Anbieter auch noch eine Software zur Durchführung von Internet-Seminaren gibt.

Probleme mit dem Datenschutz sind mir bei GoToMeeting nicht bekannt. Als Information zur Datensicherheit gibt es ein Whitepaper des Anbieters.

Gruevo

Slowakai

Jitsi

Frankreich / Wechselnd

join.me

USA

LifeSize

USA

LoopUp

Großbritannien

PeekTime

Frankreich

Skype

USA

Skype ist ein bekannter und weit verbreiteter Dienst für Chats und Videotelefonie – kein Wunder, er wird auf jedem Windows-Rechner und Millionen von Mobiltelefonen vorinstalliert mitgeliefert. Man kann ihm nur durch gezieltes Löschen entgehen. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, das Programm ist vergleichsweise einfach zu bedienen und vielen vertraut. Die Konferenzfunktionen sind allerdings sehr überschaubar.  Über die Gesprächsqualität bei Konferenzen erhalte ich sehr unterschiedliche Auskünfte.

Aus Datenschutzgründen gibt es etliche Bedenken. Unter anderem die ZEIT berichtete in 2019, dass Skype-Mitarbeiter Telefonate und Konferenzen abhören. Dieser Vorgang ist von Microsoft unbestritten und findet angeblich zur Qualitätssicherung statt. Bereits 2013 warnte der Whistleblower Snowden vor der Verwendung von Skype. Auch im deutschsprachigen Wikipedia finden sich zahlreiche zitierte Bedenken gegen die Verwendung von Skype, insbesondere außerhalb des privaten Bereichs. Skype greift auf sämtliche Kontakte des Microsoft-Kontos des Benutzers zu.

Webex

USA

ZOHO

USA

Zoom

USA

Zoom.us ist eine sehr verbreitete Lösung und nicht ohne Grund auch bei den Logen beliebt. Die Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich aufgebaut, es gibt eine Reihe an Funktionen und dennoch ist die Software gut zu bedienen. Positiv auch, dass es mit einer passablen Zeiteinschränkung auch eine kostenlose Version gibt.

Allerdings ist Zoom.us in der Vergangenheit mehrfach mit Sicherheitsproblemen und mit der Weitergabe von Nutzerdaten unangenehm aufgefallen. Gerade berichtet der SPIEGEL von einem aktuellen Fall, auch auf heise.de gibt es wenig Schmeichelhaftes. Dieser und weitere Fälle dürften manchen Bruder dazu bringen, an Zoom.us-Chats nicht teilnehmen zu wollen. Ich kann diesen Dienst aus diesen Gründen zurzeit nicht empfehlen.

Aktuell meldet heise.de erneut eine Sicherheitslücke, bei der offenbar hunderttausende von Zoom-Accounts im Darknet zum Verkauf stehen. Auch das Bundesministerium des Innern, Bau und Heimat warnt hier und hier.

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