Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Podiumsgespräch mit Angela Kane und Prof. Dr. Klaus Töpfer

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v.l. Dr. Ekkehard Griep, Angela Kane, Andreas Franke, Prof. Dr. Klaus Töpfer
v.l. Dr. Ekkehard Griep, Angela Kane, Andreas Franke, Prof. Dr. Klaus Töpfer

Am 31. März 2017 fand auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. bei hannover ein spannendes Podiumsgespräch zur Lage der UNO statt, das tiefe Einblicke in die Welt der Vereinten Nationen zuließ und Antworten zu geben versuchte, welche prioritären Aufgaben sich dem neuen UN-Generalsekretär António Guterres stellen.

(wh) Dies sei vor allem eine deutliche Entbürokratisierung und eine strafferes Management, allerdings sei der Wille zur Veränderung bei den Mitgliedsstaaten der UNO nicht erkennbar, so der übereinstimmende Tenor der Podiumsteilnehmer. Auch sei die UNO auf die zunehmende Digitalisierung der Staaten in keiner Weise vorbereitet, was große Probleme bereiten werde.

Nach einem Grußwort des Vorsitzenden der DGVN Herrn Detlef Dzembritzki und unter der Moderation des freien Journalisten Herrn Andreas Franke diskutierten Frau Angela Kane, Herr Prof. Dr. Klaus Töpfer und Herr Dr. Ekkehard Griep über Möglichkeiten, die zahlreichen Krisen und Konflikte in der Welt mit Hilfe und durch die Unterstützung der Vereinten Nationen einzudämmen. Die Welt ist im Umbruch und in der internationalen Politik scheinen sich bisherige Konstanten aufzulösen, nicht erst seit der Wahl des neuen Präsidenten in den USA. Wo sind die Vereinten Nationen, deren Mitglieder sich in Artikel 1 der UN-Charta zur Wahrung von Frieden und Sicherheit bekannt haben?

So berichtete Frau Kane, bis 2015 Untergeneralsekretärin und Leiterin der Chemiewaffen-Untersuchung in Syrien 2014, zunächst über ihre belastenden Erfahrungen im Krisen- und Kriegsgebiet in Syrien und sie bedauerte, dass seitens der Bundesrepublik Deutschland personell und materiell mit Ausnahme der sog. Blauhelmmissionen die Arbeit der UNO und ihrer zahlreichen Unterorganisationen nicht ausreichend unterstützt und publik gemacht würden. Prof. Dr. Klaus Töpfer, ebenfalls wie Frau Kane Preisträger der Dag-Hammersköld-Ehrenmedaille der DGVN und lange Jahre als Executive Direktor für die UNO in Nairobi tätig, stellte in den Mittelpunkt seines Statements die absolute Krise des Multilateralismus, er erinnerte an den Krieg im Iran, der auf einer Lüge basierend eine ganze Region in Mitleidenschaft gezogen hat, er erinnerte an die divergierenden Ethnien auf dem Balkan und stellte die Forderung nach 2% Ausgaben der Bruttosozialproduktes der BRD für Rüstungsausgaben in Frage, wo doch nur 0,7% für soziales Engagement in den Entwicklungsländer ausgegeben würde. Lösungen konnten für die drängenden Fragen der Zeit nicht angeboten werden, aber es wäre schon viel gewonnen, wenn die Tätigkeiten der Vereinten Nationen nicht nur durch die einzelnen Staaten gefördert und unterstützt werden würden, sondern noch viel mehr durch die Menschen in den Mitgliedsstaaten, die häufig über die Existenz und Berechtigung der UNO nur bescheidene Kenntnisse hätten. Dies gelte auch für die Bürger der Bundesrepublik Deutschland, und die Diskutanten richteten einen Appell an das Auditorium, Flagge zu zeigen und die Arbeit der UNO und ihrer Unterorganisationen personell und materiell zu fördern, wo sich die Gelegenheit dazu biete.

Neben zahlreichen Freimaurern aus dem Großraum Hannover nahmen etwa 70 Gäste an der Veranstaltung in Paolos Landhaus am Golfpark in Hannover-Langenhagen teil, darunter auch der Distriktmeister des Distriktes Niedersachsen / Sachsen-Anhalt, Rainer Koch.

Die musikalische Umrahmung des Abends hatte István Szentpali, Violine, übernommen, der am Flügel von Frau Claudia Rinaldi begleitet wurde, und bei einem anschließenden von Paolo Bragana gezauberten kalt-warmen Büffet und manchem Glas Wein wurde dann noch bis spät nach Mitternacht in kleinen Gruppen eifrig diskutiert und versucht, die Welt zu retten, was aber wohl nicht immer gelang. In dem Bewusstsein jedoch, einem spannenden Abend beigewohnt zu haben, gingen die Besucher auseinander.