Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Pottkinder — ein Heimatfilm

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Ursprünglich wollte der studierte Film- und Fernsehwissenschaftler und Journalist Alexander Waldhelm ein Drehbuch schreiben und verkaufen. Aber dann kam alles ganz anders und am Schluss entstand eine reizvolle Milieustudie des Ruhrpotts: “Pottkinder – ein Heimatfilm”.

Das Drehbuch schrieb er während der täglichen Fahrten mit der Regionalbahn ins Düsseldorfer Wirtschaftsministerium und zeigte es einem befreundeten Kameramann. Der hatte Interesse an der filmischen Umsetzung und so nahm alles seinen zunächst ungeplanten Lauf. Aus dem Vorhaben, “in den Sommerferien” einen No-Budget-Film umzusetzen, wurde dank unversehens zahlreicher Sponsoren immerhin ein Low-Budget-Film, der drei Jahre Arbeit kostete. Nicht nur Sponsoren konnten begeistert werden, auch ca. 200 Freiwillige opferten viel Freizeit für die Produktion und Dreharbeiten, und die Liste bekannter Schauspieler, Comedians und Kabarettisten, die kleine Gastrollen übernommen haben, ist lang, darunter Hennes Bender, Thorsten Sträter, Wilfried Schmickler, Fritz Eckenga, Kai Magnus Sting, Gerburg Jahnke, Kai Twilfer, Christian Hirdes, Andy Brings, Rene Steinberg, Helmut Gote, Peter Neururer und Manni Breuckmann.

Worum geht es in dem Film? Es geht um den Pott, und es geht um die Klüsens, das sind Jörg, Inge und Sohn Michael. Die Klüsens leben in einer Stadt irgendwo zwischen Duisburg und Dortmund. Vater Jörg arbeitet seit seiner Lehre in einem mittelständischen Unternehmen, das Schreibwaren vertreibt und soll sich um das diesjährige Engagement seiner Firma im Karneval kümmern. Sohn Michael steht kurz vor dem Ende seines Studiums und ist auf Jobsuche. Währenddessen kümmert sich Mutter Inge um die heimischen vier Wände und kämpft einen aussichtslosen Kampf gegen ihre Depression. “Etwas zum Lachen, ein bisschen zum Nachdenken, ein klein wenig Spannung und insgesamt hoffentlich gute Unterhaltung”, das ist nach Aussage des Autors die Absicht hinter dem Filmprojekt. Der Film zeigt den Alltag der Familie zwischen Uni, Büro, Kneipe und Kegelbahn, richtet den Fokus auf die kleinen Geschichten und nähert sich vorsichtig der Volkskrankheit Depression.

Und das scheint anzukommen: Auch wenn der Film noch keinen Verleih gefunden hat, berichteten die regionalen Printmedien, Hörfunk- und Fernsehsender positiv und auch die Kommentare im Internet sind zwischen freundlich und euphorisch angesiedelt. Offenbar erkennt sich der Bewohner aus dem “Pott” wieder, und Ortsfremde finden ihre Vorstellung bestätigt. Der Film lief bisher in Berlin, München, Münster, St. Peter-Ording, Mülheim, Duisburg, Oberhausen, Essen, Dortmund, Heidelberg, Lünen und noch zehn weiteren Kinos in Deutschland. Weitere Vorführungen sind willkommen.

Für Freimaurer und ihre Familien und Gäste gibt es eine ganz besondere Gelegenheit, diesen Film zu sehen: Am 18. Februar 2018 von 11 bis 13 Uhr gibt es im Rahmen einer Matinee im lauschigen Programmkino “Filmstudio” in Essen, also im Herzen des Ruhrgebiets, eine Sondervorführung. Aus gutem Grund: Im Film haben 9 Freimaurer mitgespielt, ein Bruder hat den Film großzügig gefördert und es soll, so viel verrät Alexander Waldhelm, “zahlreiche Anspielungen auf unseren Bund” geben. Der Eintritt wird 9 Euro betragen.

Interview mit dem Initiator des Films, Alexander Waldhelm

Wie überzeugt man so viele bekannte Comedians und Schauspieler zu Kurzauftritten?

Es war auch für mich sehr überraschend – vor allem aber erfreulich, dass der übergroße Teil der von mir angesprochenen Kabarettisten und Comedians schnell zugesagt hat. Viele schienen von der ein wenig verrückten Idee, unter solchen Umständen und Voraussetzungen einen abendfüllenden Spielfilm drehen zu wollen, auf eine eher spezielle Weise fasziniert zu sein. Peter Neururer glaubte bis zuletzt, das ganze sei “Versteckte Kamera”.
Wie schafft man es, vorwiegend mit Amateuren und Freiwilligen ein solches Projekt zu stemmen, dem viele einen großen Teil ihrer Freizeit opfern müssen?
Der übergroße Teil der Arbeit lastete auf den Schultern des Teams, das an jedem Drehtag vor Ort sein musste und ganz besonders auf dem Cutter, dem Verantwortlichen für Musik und Ton und mir. Der Cutter hat ca. 350 Stunden am Schnitt des Films gearbeitet. Das ist mehr Zeit, als der Kameramann investiert hat. Ich selbst arbeite seit ca. dreieinhalb Jahren an dem Projekt – Schreiben des Drehbuchs, Planung, Organisation und Durchführung der Dreharbeiten incl. Technik, Catering und Erstellung des detaillierten Drehplans, Verleih und Nachbereitung incl. Film-Vorführungen und Presse-Arbeit. Das Geheimnis ist wohl, dass alle Spaß an dieser Arbeit hatten und haben und es mehr als Hobby betrachten – andernfalls würde man angesichts des zeitlichen Aufwandes auch dem Wahnsinn verfallen.
Dass es plötzlich so viele Sponsoren gab, hat Dich sicher überrascht. Wie hat das funktioniert?
Bei den meisten Sponsoren und sonstigen Unterstützern hörte ich denselben Satz: “Das finde ich ja toll, dass hier mal was passiert.” Der Eine oder Andere mag sich auch von der steuerabzugsfähigen Spendenquittung haben locken lassen, die wir aufgrund des eigens zu diesem Zweck gegründeten eingetragenen, gemeinnützigen Fördervereins gegründet haben – ein Umstand, der uns hoffentlich auch bei meinem nächsten Projekt, dem Krimi “Beziehungen – kein schöner Land” (www.keinschoener.land) helfen wird.
Es soll Anspielungen auf Freimaurerei in dem Film geben?
Als begeisterter Freimaurer hatte ich natürlich Spaß, meine Leidenschaft in meinem Film einfließen zu lassen. Ein T-Shirt hier, ein Satz da, ein Pin an diesem oder jenem Revers – für Brüder wird es Einiges zu schmunzeln geben.
Vielen Dank für das Gespräch.

Weitere Informationen zum Film gibt es im Internet unter www.pottkinder.com. Der Film ist zwischenzeitlich als DVD und BlueRay erhältlich, Bestellmöglichkeiten finden Sie auf der Internetseite. Anmeldungen zur genannten Sondervorführung in Essen werden unter der Mailadresse alexander.waldhelm@web.de erbeten.